Ausgrenzung von Transpersonen innerhalb der LGBTQIA+ Gemeinschaft

Veröffentlicht am 4. April 2024 um 20:33

Was ist die LGBTQIA+ Community?

Ausgrenzung LGBTQIA+

Immer wieder lese ich in den sozialen Medien Hasskommentare unter den Beiträgen von Transpersonen. Oftmals stammen diese aus der eigenen LGBTQIA+ Community. 

Doch warum ist dies so? Was sind die Hintergründe für die Inakzeptanz?

In diesem Beitrag werde ich diese Frage auf dem Grund gehen und die Ursachen genauer analysieren.

Doch zunächst kommen wir zur Frage was die LGBTQIA+ Community überhaupt ist und welche Personen sie einschließt: Die Abkürzung LGBTQIA+ steht im Englischen für "lesbian, gay, bisexual, transgender, queer, intersexual und asexual". Das Pluszeichen am Ende (manchmal auch als * dargestellt) symbolisiert die Existenz weiterer sexueller Orientierungen und soll somit alle sexuellen Identitäten einschließen. Auf Deutsch steht die Abkürzung  für "lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, transsexuell, intersexuell und queer".

Geschlechtsidentität vs. Sexualität

Ganz grob lässt sich die Community in zwei großen Gruppen einteilen:

  1. Sexuelle Ausrichtung: Menschen die nicht hetero sind und eine andere Sexualität haben. Dazu gehören unter anderen Schwule, Lesben, Bisexuelle Menschen, Asexuelle Personen und queere Menschen.
  2. Geschlechtsidentität: Darunter zählen Leute mit einer Geschlechtsidentität, die nicht dem zugewiesenen Geschlecht entspricht. Dies sind unter anderem: Transgender, Intersexuelle und Non-Binäre Personen.
Geschlechtsidentität gegen Sexualität

Beide Gruppen haben einiges gemeinsam, weshalb man sie auch zu einer großen Community zusammengefasst hat. Bei beiden handelt es sich um Minderheiten. Viele Menschen gelten daher als "anders" und mussten viele Jahrzehnte um Ihre Rechte und Akzeptanz kämpfen. Und selbst heute ist dieser Kampf noch lange nicht vorbei! Dies betrifft alle Mitglieder der Community. Sowohl Menschen mit einer bestimmten sexuellen Orientierung wie auch Transsexuelle, Intergeschlechtliche und Non-Binäre Personen.

Da es neben dieser Gemeinsamkeit aber weitaus mehr Unterschiede zwischen den beiden Gruppen gibt, entstehen hier teils große Reibungspunkte, Inakzeptanz, Ausgrenzung, Unverständnis, und viele verschiedene Ansichten.

Feministische Lesben gegen Transgender

feministiscche Lesben

Immer mehr lesbische Feministinnen wehren sich gegen der Akzeptanz von Transfrauen und sprechen Ihnen das "Frau sein" ab. In ihren Augen sind Transfrauen nichts weiter als biologische Männer die sich als Frau fühlen. Nach Ihrer Ansicht gibt es nur die binären Geschlechter(männlich und weiblich), die einem bei der Geburt zugewiesen wurden. 

Sie argumentieren das Männer dadurch Jobs wegnehmen könnten, die hauptsächlich nur Frauen vorbehalten sind. Ein weiteres Thema ist der Profi-Frauensport. Sie sind der Meinung das Männer mit einer Personenstandsänderung sich damit auf billige Weise die Medaillen ergattern könnten. Eine weitere für mich nachvollziehbare Angst, besteht darin das Männer, dadurch sehr einfach Zugang zu Frauenschutzräume bekommen und sexuell Übergriffig werden könnten. Außerdem könnten sie so auch Zugang zu Frauengefängnisse bekommen. Quelle: Die Tagespost

Meine Meinung zur Argumentation der feministischen Lesben

Nach meiner Ansicht sind auch Transfrauen aus biologischer Sicht Frauen, da nach den Ergebnissen der Hirnforschung, die Gehirne von Transfrauen strukturell den der Frauen, ähnlicher sind wie die der Männern. Und das Hirn ist auch biologisch. Damit schließe ich gleichzeitig auch aus das es nur die einem zugewiesenen Geschlechter gibt und nur diese als Einzige Realität anzuerkennen sind.

Meine Meinung Transgender

Zum Thema Jobs wegnehmen, sehe ich es anders. Zum einen schreien alle nach Gleichberechtigung. Dies sollte auch beruflich gelten. Es sollten aus Prinzip keine Jobs geben die nur dem einen Geschlecht zugeschrieben sind. Außerdem sind aus Gründen der Inakzeptanz, die beruflichen Chancen für Transgender weitaus geringer wie die der Cis-Frauen. Und wenn man betrachtet das in Deutschland nur ca. 1% der Gesamtbevölkerung transsexuell ist, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering das eine Transfrau einer Cis-Frau den Job weg nimmt.

Die Angst vor übergriffen in Frauenschutzräumen kann ich nachvollziehen. Diese habe ich als Transfrau nämlich auch. Jedoch handelt es sich im Falle eines Falles, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht um eine übergriffige Transfrau, sondern um einem Mann. Egal ob verkleidet oder nicht. Und kein Mann würde tatsächlich den Weg der Namens- und Personenstandsänderung auf sich nehmen, nur um in Frauenschutzräumen eindringen zu können. 

Ein Mann der Druck hat greift sich da eher die nächste Frau in einer dunklen Ecke. Er würde nicht den langfristigen Plan schmieden und sein Geschlechtseintrag in etwas ändern zu lassen, mit dem er sich nicht identifizieren kann. Gleiches gilt für den Zugang ins Frauengefängnis. 

Kommen wir nun zum Sport: Hier gebe ich den feministischen, lesbischen Frauen zum Teil Recht. Hier kommt es ganz drauf an wie lange die Transfrau bereits Testosteronblocker nimmt. Durch deren Einnahme baut die Muskulatur stark ab und ist bereits nach circa einem Jahr mit dem einer Cis-Frau vergleichbar. Daher wäre ich dafür das Transfrauen, für den Frauensport, erst unter der Voraussetzung einer 2-jährigen Hormontherapie zugelassen werden, um die Chancengleichheit zu gewährleisten.

Transfrauen die andere Transfrauen ausgrenzen

Das Transfrauen gegen andere hetzen und ihre "Transidentität" absprechen scheint in der Community ein neuer Trend zu werden. Hier geht es hauptsächlich darum das einige Transfrauen der Meinung sind das man nur "trans" sei wenn man bereit sei alle rechtlichen sowie medizinischen Schritte bis zum Schluss zu gehen, um seine Identität und seinem Körper, dem gefühlten Geschlecht anzupassen.

Doch jeder Mensch ist individuell. Der persönliche Transweg unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Jede Person hat ihr eigenes Tempo und trifft ganz alleine die Entscheidung ob und wie man seinen Körper verändern möchte. Hier gibt es kein richtig oder falsch! Und schon gar nicht gibt es einen vorgeschriebenen Weg, der festsetzt was man als Transfrau zu machen hat oder nicht. Wichtig ist doch nur das die Menschen sich wohl fühlen und einfach sie selbst sind.

Außerdem spricht sehr vieles gegen Operationen. Einige haben gewisse Vorerkrankungen weshalb das Risiko einer geschlechtsangleichenden Operation einfach zu hoch wäre. Andere haben einfach panische Angst vor solch einer Operation. Andere fühlen sich zwar als Frau, haben jedoch keinerlei Probleme mit ihrem Genital. Wozu dann also eine OP? Andere haben vielleicht noch einen Kinderwunsch und wollen sich deshalb nicht freiwillig unfruchtbar machen. Die Gründe gegen OP´s sind so Verschieden und vielseitig wie die Menschen selbst. Daher ist es als transidente Frau auch völlig okay sich gegen Operationen zu entscheiden. Die Transidentität kann und darf ihr deswegen NICHT abgesprochen werden!

Fazit

Ich finde es Schade das einige Mitglieder der LGBTQIA+ Community gegen sich selbst hetzen und sich untereinander anfeinden. Schließlich kämpfen alle für das gleiche Ziel: Für Toleranz und Akzeptanz in der Gesellschaft. Und um dies zu erreichen müssen wirklich ALLE an einem Strang ziehen und miteinander kämpfen, anstatt gegeneinander.

Zusammenhalt LGBTQIA+ Community

Ich für meinen Teil bin Bereit für meine Rechte und die anderer, aus der Community zu kämpfen und durch aktive Aufklärung meinen kleinen Beitrag im Kampf für Toleranz und Akzeptanz beizutragen.

Bist du es auch? Dann schreibe es mir gerne in den Kommentaren.

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