Erste Anzeichen auf Transsexualität in meiner Kindheit

Veröffentlicht am 30. März 2024 um 14:25

Meine Grundschulzeit von der 1. bis zur 4. Schulklasse

Ich bemerkte recht früh in meiner Kindheit das ich anders war. Anders wie die anderen Jungs, aus der Grundschule. Am liebsten spiele ich in den Pausen Mutter-Vater-Kind, während sich die Jungs lieber Fußball spielen oder miteinander kämpften und über den ganzen Schulhof tobten. So war es zumindest noch in der ersten Klasse, dass ich immer nur mit den Mädchen spielte.

Ab der 2. Klasse war ich dann eher ein Außenseiter, da die Mädchen lieber unter sich waren und mit mir, "einem Jungen" in Ihrer Clique nichts anfangen konnten. Und andersherum wollte ich mit den Jungs nichts zu tun haben. Sie waren so vollkommen anders wie ich.

Dennoch gab es in meiner Grundschulzeit mehrere Highlights, wo ich einfach ich sein konnte. Zum Beispiel an meinem Geburtstagen. Ich wollte ausschließlich nur Mädchen einladen. Leider bestanden meine Eltern darauf das ich mindestens einen Jungen einladen würde was ich dann auch tat. Aber auch hier gab es Momente wo ich mich ausgeschlossen fühlte. Ich erinnere mich gut wie die Mädels im Bad verschwanden, sich Lippenstift auftrugen und kleine Luftballons unters Shirt steckten. Ich hätte so gerne mitgemacht. Aber es ging ja nicht als Junge.

Ein anderes schönes Erlebnis aus der Grundschule war ein Fasching wo ich mich als Mädchen verkleiden durfte. Ich fand mich selbst wunderschön und bin sehr selbstbewusst aufgetreten. Am liebsten hätte ich diesen Tag nie enden lassen. Ich wollte immer nur so sein wie die anderen Mädels aus meiner Klasse, so aussehen und mich so kleiden wie sie. Zumindest hatten meine Eltern es bis zur dritten Klasse zugelassen, das ich lange Haare tragen durfte, weil ich unbedingt mit Zopf zur Schule wollte. 

Schrecklich fand ich immer den Sportunterricht, weshalb ich auch häufig absichtlich mein Sportzeug vergessen habe. Schon da entwickelte ich eine Abneigung gegen meinen eigenen Körper. Ich begann ihn zu hassen, weil er nicht so war wie bei den anderen Mädchen. Ich habe mich sehr geschämt, mich bei den Jungen umziehen zu müssen. Ich glaube die Tage an denen ich Sport hatte waren die schlimmsten für mich in dieser Zeit.

Dieser Hass gegen meinen eigenen Körper ging zu dieser Zeit schon so weit das ich mich mit Nadeln selbst verletzte und mir die Haut zerkratzte oder sie tief in meiner Haut stach. Damit übertönte ich den seelischen Schmerz und den Hass gegen mich selbst. Von den Eltern blieb dies nicht unbemerkt. Ich erzählte Ihnen das meine Mitschüler mich verletzt hätten. Ich konnte mit meinem Eltern nie über die wahren Gründe, meines seelischen Schmerzes reden. Die Erziehung war sehr streng und ich hatte unglaubliche Angst vor Ihrer Strafe.

Insgesamt war die Grundschulzeit nicht besonders schön für mich. Dadurch das ich anders war wie die anderen Jungs, wurde ich täglich gehänselt, gemobbt, bespuckt, beleidigt und geschlagen. Obwohl ich nie gläubig war, habe ich dennoch täglich darum gebetet das mich die anderen endlich in Ruhe lassen würden. Der Schmerz war für mich unerträglich. 

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